Theaterfahrt der Q1

Eine brutale Mordtat – heute würde man von „Femizid“ sprechen – im 19. Jahrhundert, wie konnte es dazu kommen? Behandelt Georg Büchners Woyzeck vordergründig das Schicksal eines dem Wahn verfallenen Soldaten, rührt das Stück gleichzeitig an den großen gesellschaftlichen Fragen, die auch 200 Jahre später nicht obsolet sind:

Ist der Mensch in seinem Willen und seinen Handlungen wirklich frei? Was machen Machtmissbrauch und soziale Verhältnisse mit einem Menschen? Wie weit darf die Wissenschaft gehen? Fühlt sich der Mensch Idealen oder dem Materialismus verpflichtet?

Das Theaterfragment steht nicht umsonst auf dem Lehrplan für die Q1 und ein Theaterstück gehört nunmal nicht nur ins Klassenzimmer, sondern auch live auf die Bühne. Um das zu erleben, machten sich alle Schülerinnen und Schüler auf nach Göttingen ans „Junge Theater“.

In einer recht klassischen Aufführung, die Brechungen nur sporadisch, dann aber sehr pointiert einsetzte, überzeugten vor allem die Schauspielerinnen und Schauspieler, allen voran „Woyzeck“ (man sagt ihm sogar eine gewisse optische Ähnlichkeit mit einem Kurslehrer nach), dem im wahrsten Sinne des Wortes der Wahnsinn von Szene zu Szene mehr ins Gesicht geschrieben stand. Diese hervorragende Darstellungsleistung gemeinsam mit der recht familiären Atmosphäre in dem schmucken Theatersaal sorgten bei allen Beteiligten für ein rundum gelungenes Theatererlebnis.

Bleibt nur noch die Frage zu beantworten: Was hat es denn jetzt mit diesen verflixten Zitronen auf sich?

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